Pokervarianten im Überblick für Einsteiger 

Vorteile

Nachteile

Texas Hold’em Poker ist die meistverbreitete Art und Weise, Poker zu spielen. Zu Beginn einer Runde bekommen Spieler zwei Karten verdeckt (Hole Cards) ausgeteilt. Nun kommt es zu einer ersten Setzrunde, in der Spieler mitgehen (callen), erhöhen (raisen) oder aufgeben (folden). Halten zwei oder mehr Akteure an ihrem Blatt fest, werden Gemeinschaftskarten aufgedeckt: Drei am Flop, je eine weitere Karte am Turn und River. Flop, Turn und River lösen ihrerseits eine Setzrunde aus.

Ziel ist es, die beste Hand mit fünf Karten zu bilden oder alle Widersacher mit Bluffs zur Aufgabe zu zwingen. Üblicherweise wird No-Limit Texas Hold’em gespielt. No Limit bedeutet, dass Ihre Einsätze nie eingeschränkt werden. Fixed-Limit gibt Möglichkeiten vor, Fehler sind hier weniger kostspielig.

Seit einigen Jahren erfreut sich Short Deck Hold’em steigender Beliebtheit. Bei dieser Version entschwinden die Karten 2, 3, 4 und 5 aus den Decks und die Rangfolge verändert sich abhängig von der gespielten Variante.

Vorteile

Nachteile

Beim Omaha erhalten Spieler je nach Regeln vier, fünf oder sechs Karten ausgeteilt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit auf Draws, die zum Beispiel zu Straights, Flushes und Full Houses ziehen. Verglichen mit Texas Hold’em verliert der Bluff an Wirkung.

Grundsätzlich ist die Spielweise mit Hold’em vergleichbar. Pokerblätter bestehen aus fünf Karten, offen ausliegende Gemeinschaftskarten erleichtern es, eine Pokerhand zu bilden. Doch Omaha hat eine Regel, die bei Anfängern oft Unverständnis hervorruft: Spieler müssen zwingend zwei Hole Cards benutzen. Vier ausgeteilte Fünfen zählen also nicht etwa als Vierling, sondern als Paar.

Nicht zu unterschätzen ist, wie stark sich die Anzahl der Handkarten auf die Handstärke auswirkt. Beim 5 Card und 6 Card Omaha treffen Flushes und Full Houses stetig aufeinander und Spieler müssen willens sein, selbst ein starkes Blatt manchmal aufzugeben.

Beim Omaha Hi-Lo wird der Pot auf die stärkste und schwächste Hand aufgeteilt. Einsteiger sind bei den ersten Gehversuchen mit Pot-Limit Omaha besser beraten.

Vorteile

Nachteile

Pot-Limit Omaha ist die zugänglichste Poker Variante mit vier Startkarten. Wichtig zu merken: Beim PLO müssen Sie für jede Hand zwei Startkarten verwenden. Vier ausgeteilte Pik-Karten ergeben keinen Flush, nur weil die Community Cards ein weiteres Pik parat halten.

Was Spieler, die vorher Hold’em ausprobiert haben, ebenfalls überrascht: Wahrscheinlichkeiten laufen beim Omaha enger zusammen. Asse sind zwar auch bei dieser Poker Variante die stärkste Hand, aber haben keine Erfolgsaussichten von über 80 %.

Das Omaha Hi Spiel hat ein Pot-Limit, das heißt, Sie können maximal den Betrag setzen, der sich im Pot befindet. Dies führt zu Frustrationen, wenn man eine starke Hand hat. Zugleich ist es weniger restriktiv als Fixed-Limit, da ein All-In vor dem Flop durchaus realistisch ist.

Der Spielablauf ist geprägt von Draws. Idealerweise zieht man zu den stärksten Draws (Nuts), sprich zur besten Straight oder einem Flush mit dem Ass als höchster Karte.

Vorteile

Nachteile

Obwohl Five Card Stud zu den ältesten Pokervarianten gehört, ist es kaum noch spielbar. In jeder Runde bekommen die Spieler am Tisch zwei Karten: Eine verdeckt, die andere offen. Die dritte, vierte und fünfte Karte werden offen ausgegeben, bis Spieler fünf Karten vor sich liegen haben. Sind nach der letzten Setzrunde zwei oder mehr Spieler übrig, werden die verdeckten Karten aufgedeckt.

Stud Poker wird Fixed-Limit und ohne Community Cards gespielt. Beim offenen Poker erlangen Sie mehr Informationen über Karten, die sich im Spiel befinden. Strategien erfordern, dass Sie bereits abgeworfene Karten im Blick haben, um Bluffs clever zu spielen.

Bluffs sind geradliniger und basieren auf leicht überprüfbaren Fakten. Aus diesem Grund ist Five Card Stud für Einsteiger einfacher zu beherrschen als Texas Hold’em oder Omaha.

Vorteile

Nachteile

Five Card Draw gehört zu den ältesten Pokervarianten, die heute noch gespielt werden. An jeden Spieler am Tisch werden fünf Karten verdeckt ausgegeben. Nach einer Setzrunde kommt es zum namensgebenden Kartentausch: Je nach Regelwerk dürfen Spieler maximal drei, vier oder fünf Karten neu ziehen. Nach einer zweiten Setzrunde werden die Karten aufgedeckt und verglichen.

Triple Draw erlaubt es, Karten mehrmals zu tauschen, was dem Spiel mehr taktischen Tiefgang verleiht. Da Karten bis zum Showdown verdeckt bleiben, spielt Glück eine tragende Rolle. Zwar geben andere Teilnehmer durch ihre Aktionen Informationen preis, aber wie diese zu deuten sind, ist ungewiss.

Draw Poker wird in Online Casinos ersatzweise als Video Poker dargeboten. Hier kommt es nach einmaligem Kartentausch zur Auszahlung, je nach Stärke der gebildeten Hand.

Vorteile

Nachteile

Seven Card Stud Poker hat das offene Poker Spiel mit fünf Karten abgelöst. Wie der Name suggeriert, werden in einer Runde bis zu sieben Karten ausgeteilt: Drei verdeckt, vier offen. Anders als beim Texas Hold’em kommen Small und Big Bets statt Blinds zum Einsatz. Zu Beginn hat jeder Teilnehmer drei Karten vor sich liegen. Anschließend wird in jeder Setzrunde eine weitere Karte verteilt.

Das langsame Spieltempo bietet Gelegenheit, sich mit der Rangfolge zu beschäftigen. Für einen geschickten Bluff ist es bei dieser Poker Variante notwendig, sich alle Karten zu merken. Dies schließt jede Hand ein, die bereits gefoldet wurde.

Vorteile

Nachteile

Razz bildet das Negativ zu Seven Card Stud: Der gesamte Spielablauf hält sich an Stud Poker. Allerdings wird die beste Low Hand, bestehend aus fünf Karten, gesucht. Sprich: Die Rangfolge wird umgekehrt. Dabei zählt das Ass als niedrigste Karte, Paare sind Gift fürs eigene Blatt.

Straights und Flushes werden beim Razz Poker ignoriert. Aus diesem Grund ist 5-4-3-2-A die stärkste schwache Pokerhand, die Sie in diesem Spiel vorzeigen könnten. Am Showdown ist die höchste niedrige Karte ausschlaggebend. Acht hoch unterliegt somit Sieben hoch. Nur gesetzt den Fall, dass beide Spieler zum Beispiel Sieben hoch halten, wird die zweite Karte begutachtet, dann die dritte und so weiter.

Vorteile

Nachteile

Badugi fahndet wie Razz Poker nach der niedrigsten Low Hand, wobei gleiche Farben und Paare eine Hand entwerten. Gespielt wird mit Fixed-Limit und dreimaligem Kartentausch. Auf jeden Draw folgt eine Setzrunde. Idealerweise besteht eine Badugi Hand aus vier Karten ohne Paar in unterschiedlichen Farben.

Vor allem die Regel mit den Farben stiftet mitunter Verwirrung. Normalerweise wird beim Poker nicht zwischen Farben unterschieden. Bei Badugi erweist sich die Farbe als Erschwernis. Deshalb ist Badugi verglichen mit Razz schwieriger zu spielen, da sowohl Paare als auch Farben Hindernisse darstellen. Ungewöhnlich ist auch, dass Badugi Poker Varianten vier Karten ausgeben.

Vorteile

Nachteile

Open Face Chinese Poker ist eine Poker Variante, die dem Chinese Poker entsprungen ist. Ziel ist es, mit 13 Karten drei Hände zu bilden: Front, Middle und Back [1] Wikipdia - Chinese Poker# Quellen anzeigen . Jedes nachfolgende Blatt muss stärker sein als das vorherige. Das heißt, die Back Hand muss Front und Middle überlegen sein, Middle zumindest die Front schlagen. Während die Front Hand aus drei Karten besteht, sind für Middle und Back fünf Karten abzulegen.

Anders als beim Chinese Poker starten die Akteure beim Open Face Pokerspiel zunächst mit fünf Karten. Diese lassen sich beliebig auf alle drei Blätter verteilen. Anschließend wird achtmal eine weitere Karte ausgehändigt. Dies erklärt die lange Spielzeit pro Runde.

Wer kaum Erfahrungen mit Poker hat, wird Schwierigkeiten haben, Karten sinnvoll einzusetzen. Varianten wie Texas Hold’em sind viel einfacher zu begreifen. Im Internet ist Open Face Chinese Poker nicht so häufig zu finden.

Vorteile

Nachteile

Mixed Games kombiniert unterschiedliche Poker Varianten miteinander, die wir oben vorgestellt haben. Bei der World Series of Poker werden Turniere mitunter als H.O.R.S.E. ausgetragen: Hold’em, Omaha, Razz, Seven Card Stud und Eight or Better (Stud Hi-Lo) wechseln sich hier fortwährend ab. Beim 8-Game Mix werden Triple Draw, Limit Hold’em und Omaha Hi-Lo ins Repertoire aufgenommen.

Wenig überraschend entpuppen sich Mixed Games als Königsdisziplin. Nur wer im Draw Poker versiert ist, Gemeinschaftskarten zu nutzen weiß, und Fixed-Limit, Pot-Limit und No-Limit auseinanderhält, kann hier bestehen.

Bevor Sie nicht alle Varianten einzeln gelernt haben, sollten Sie sich von Mixed Games tunlichst fernhalten. Profis wissen beispielsweise um die wechselhafte Varianz der Spiele und würden Sie am Tisch eiligst aller Chips berauben, bevor Sie erahnen, was passiert ist.